18:00 | Treffen |
19:00 | Begrüßung, Vereinsnachrichten |
19:30 | Gastvortrag |
Pierre LEICH Präsident der Simon Marius Gesellschaft Pierre Leich studierte 1981–1989 Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg mit den Schwerpunkten Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte. Zehn Jahre war er Vorsitzender der Kunstmesse ART Nürnberg, gab sechs Jahre eine kleine Kunstzeitschrift heraus, war viele Jahre verantwortlich für den Kunstpreis Ökologie von AEG Hausgeräte und das Erlanger Stadtjubiläum sowie vier Jahre Geschäftsführer der Theatersport WM im Kunst- und Kulturprogramm zur FIFA WM 2006™. Zwei Jahrzehnte war er Projektleiter der Langen Nacht der Wissenschaften Nürnberg-Fürth-Erlangen und ist seit 2007 für den Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg tätig. Im „Internationalen Jahr der Astronomie 2009“ leitete er die Geschäftsstelle in Nordbayern. Ehrenamtlich ist Leich Kurator der Astronomischen Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg, Beirat des Nürnberger Planetariums und Mitglied im Forum Wissenschaft der Metropolregion Nürnberg. Seit 1980 ist er Vorsitzender des ART & Friedrich e.V. Er hat seit 1995 über 300 Vorträge gehalten, 45 Tagungen und 25 Vortragsreihen mitkonzipiert und publiziert zu astronomischen und wissenschaftsgeschichtlichen Themen. Seit 2014 ist er Herausgeber des Marius-Portals und Präsident der Simon Marius Gesellschaft.
Simon Marius und die copernicanische Wende
Nach dem 450. Geburtstag im Jahr 2023 hat der markgräfliche Hofastronom Simon Marius 2024 seinen 400. Todestag. Die Simon Marius Gesellschaft nimmt beide Jubiläen zum Anlass, im Jahr 2024 unter dem Titel „Simon Marius 1573 – 1624“ an den süddeutschen Astronomen zu erinnern.
Der Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild vollzog sich über mehrere Etappen. Mit Nicolaus Copernicus war nur gezeigt, dass vom mathematischen Standpunkt nichts gegen eine zentrale Sonne spricht und manche Phänomene leichter erklärt werden können wie die rätselhaften „Schleifen“ der Planeten. Tycho Brahe steigerte die Genauigkeit erheblich, aber erst die Erfindung des Teleskops brachte Bewegung in die Debatte und ließ die Monde von Jupiter und die Phasen der Venus erkennen. Zu beidem forschten zeitgleich Galileo Galilei und Simon Marius, der markgräfliche Hofastronom im fränkischen Ansbach.
Damit war Streit vorprogrammiert, aber auch sachliche Auseinandersetzung zur Interpretationen der Fernrohrentdeckungen. Marius war ein genauer Beobachter und lehnte das antike Weltbild bereits ab, wollte sich aber nicht zum Copernicanismus durchringen. War dies Dummheit oder hatte er wissenschaftliche Gründe und was war die Alternative? Der Vortrag stellt die Beobachtungen anschaulich vor, zeigt die Argumente in ihrem historischen Zusammenhang und macht sichtbar, wie sich im 17. Jahrhundert Himmel und Erde näherkamen.
Wir freuen uns über euer Interesse und über zahlreiche Besucher!